Der Darmont Morgan

Darmont Spécial bei der Rallye Ventoux '87
Darmont Spécial bei der Rallye Ventoux, Juni 1987


Geschichte des Darmont Morgans:

Nachdem McMinnies in einem Morgan Runabout im Jahr 1913 den ersten Cyclecar Grand Prix in Amiens gewonnen hatte wurden die Morgan 3-Wheeler in Frankreich sehr populär. Die Importeure für Frankreich waren Franquebalme, Guyot, Badelogue und die beiden Darmont Brüder Roger ("Constructeur du Morgan", wie er sich selbst nannte) und André (er war als Fahrer für die Rennen zuständig). 1914 wurden 150 Autos nach Frankreich verkauft und für 1915 lagen schon weitere 500 Bestellungen vor, aber dann kam der Erste Weltkrieg dazwischen.

Mit Ende des Krieges im Jahr 1918 stieg die Anzahl der in Frankreich verkauften Morgans wieder gewaltig an. Grund dafür war neben einem großen Bedürfnis nach Mobilität wieder einmal ein bemerkenswerter Rennerfolg: Paul Houel gewann am Circuit de L'Eure am 16. August 1919. Etwas später im selben Jahr wurde zwischen der Morgan Motor Company und Darmont ein Lizenzabkommen unterzeichnet über die Produktion der Morgan 3-Wheeler in Frankreich unter dem Namen "Darmont-Morgan". Die Modellpalette für 1919 war die gleiche wie in England und einige Teile für die Darmonts wurden aus England importiert, andere in Frankreich direkt hergestellt. Die französische Fabrik stand zu diesem Zeitpunkt in der Rue Jules-Ferry 27, Courbevois (Seine), einem Vorort von Paris.

Gegen Ende des Jahres 1920 produzierte die Darmont Fabrik bereits 14 Autos pro Woche und in einem Darmont-Verkaufsprospekt von 1933 wurde die Anzahl von 100.000 Autos genannt, die man in den letzten 20 Jahren in Umlauf gebracht hätte. ("En vingt ans, 100.000 vehicules ont été mis en circulation" - hier bezieht sich Darmont sicherlich auf die Gesamtzahl aller verkauften Darmonts, Sandfords und Morgans). Im Laufe der nächsten Jahre hat Darmont eine neue, eigene Karosserie entwickelt, eigene Motoren gebaut und auch ganz neue Modelle eingeführt, wie den Darmont Spécial und den Étoile de France. Die Produktion der Dreiräder endete 1936, aber bereits im April 1935 hatte Darmont den V-Junior eingeführt, einen vierrädrigen Wagen mit einem 3-Gang Getriebe mit Rückwärtsgang. Offensichtlich wurde die Entwicklung und Produktion dann durch den Zweiten Weltkrieg beendet.

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Die Modelle:

Modèle 1921
Dieses Bild zeigt ein Sport Modell aus dem Jahr 1921 mit einem wassergekühlten M.A.G. IOE Motor. Der Fahrer auf dem Bild ist Marcel Vidal, der später auf Bugattis Rennen fuhr, und der Beifahrer ist Herr Franquebalme, der Pariser Morgan-Importeur.

Darmont Spécial
Morgan Type "Darmont Spécial" von 1927. Er wurde am 1. November 1926 eingeführt um der "großen Nachfrage durch Sportwagenfahrern Genüge zu leisten". Bei dem Motor handelt es sich um einen 1.100cc wassergekühlten OHV Darmont Motor mit zwei Magnetzündungen, er sieht dem Blackburne Motor sehr ähnlich. Das Auto war rund 150 Km/h schnell was 93 Meilen/Stunde entspricht! Natürlich war dies nur möglich indem Kotflügel und der Windschutzscheibe weggelassen wurden. Die Größe der Räder: 27" x 4".

Étoile de France
Étoile de France (1933). Der 1.100cc V-2 Motor ist luftgekühlt und hat einen Zylinderwinkel von 50º. Die maximale Geschwindigkeit für dieses Modell betrug ca 110 Km/h oder 68 Meilen/Stunde. Mit einem 1.100cc Darmont-Spécial Motor erhöhte sich die Geschwindigkeit auf 125 Km/h (78 Meilen/Stunde). Die werksmäßige Farbe für dieses Auto war blau. Serienmäßig war der Wagen mit einem 2-Gang Getriebe ausgestattet, 3 Gänge plus Rückwärtsgang waren als Sonderausstattung erhältlich.

Darmont Spécial
Der Darmont Spécial (1933) war erhältlich als "Darmont Spécial Série Normale" mit einer Höchstgeschwindigkeit von 120 Km/h (75 Meilen/Stunde) oder als "Darmont Spécial Série Luxe" mit einer Höchstgeschwindigkeit von 140 Km/h (87 Meilen/Stunde). Das Gewicht des Autos: 325 kg. Länge über alles: 3,35 Meter. Breite: 1,50 Meter.

Darmont Junior
Der Darmont Junior. Dieses Bild zeigt einen restaurierten Wagen der von der Firma Classic Car Collection France, 70 Avenue Kleber, 75116 Paris, France im November 1998 für 90.000 FF zum Verkauf angeboten wurde/wird und bei dem es sich um ein 1934! Modell handeln soll. Der Darmont Junior hatte vier Räder und serienmäßig ein 3-Gang Getriebe mit Rückwärtsgang. Das Konzept für dieses Auto basierte immer noch auf dem Chassis der Morgan 3-Wheeler, wie die beiden Bilder unten beweisen.

Cockpit des Darmont Junior
Der Platz für den Fahrer im
Darmont Junior
Vorderradaufhängung des Darmont Junior
Detail der unabhängigen
Vorderradaufhängung

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Die Darmont Motoren:

Darmont benutzte eine stattliche Anzahl verschiedener Motoren in seinen Autos: J.A.P. Motoren, wassergekühlte M.A.G. Motoren , luftgekühlte M.A.G.'s mit 8 Ventilen, d.h. je 2 Einlaßventile und 2 Auslaßventile pro Zylinder (ein wunderschöner Motor! Er wurde zum ersten mal von Franquebalme im Jahr 1913 auf der Brooklands Rennstrecke und 1921 in Argenteuil benutzt und war für 140 Km/h gut) und eigene Darmont Motoren (siehe unten). Für Rennzwecke liefert Darmont auch Einzylinder Motoren von 500cc und aufgeladene Motoren, die über einen per Kette angetriebenen Cozette Kompressor verfügten (dieser war beim 500cc Einzylinder-Motor auf der linken Seite angebracht, beim 1100cc V-Twin befand er sich rechts).

Darmont Spécial Série Luxe Etoile De France Darmont Spécial Série Normale
Darmont Spécial
série luxe - 6 CV
Speed: 140 Km/h
85mm x 96 mm - 1089cc
1.800 rpm
zwei Solex Magnete
6 Liter auf 100 Km
Etoile De France
6 CV
Speed: 105 Km/h
83,5mm x 97mm - 1062cc
1.800 rpm
Solex Magnet
5 Liter auf 100 Km
Darmont Spécial
série normale - 6 CV
Speed: 120 Km/h
85mm x 96 mm - 1089cc
1.800 rpm
Solex Magnet
6 Liter auf 100 Km

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